Wann muss ich zum Neurologen?

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Einen Neurologen sucht man auf bei organischen Erkrankungen des Gehirns, des Rückenmarkes, der Nerven und der Muskeln. Neurologen behandeln den ganzen Menschen und begleiten Patienten mit chronischen neurologischen Erkrankungen. Ein Psychiater beschäftigt sich mit allen Problemen und Auffälligkeiten, die die Psyche eines Menschen betreffen.

 

Typische neurologische Krankheitsbilder

Die Weiterbildung zum Neurologen dauert sechs Jahre und endet mit einer dreiteiligen Facharztprüfung. Danach sind weitere Spezialausbildungen möglich. Typische neurologische Krankheitsbilder sind zum Beispiel

Welche Symptome sollten zum Neurologen führen?

Missempfindungen einzelner Körperabschnitte, Lähmungserscheinungen, Stand und Gang-Unsicherheiten, Veränderungen der Bewusstseinslage oder ungewöhnliche Kopfschmerzen sollten in jedem Fall Anlass für eine neurologische Untersuchung sein. Auch bei Migräne, Rückenschmerzen und chronischen Schmerzen ist er der Fachmann. Es ist zu beachten, dass Symptome im Einzelfall sehr unterschiedlich auftreten oder empfunden werden.

Schwindelattacken, Veränderungen von Hörfähigkeit und Sprechvermögen, ein Sehverlust –neurologische Symptome können alle Sinnesorgane betreffen. Zittern, Muskelsteifigkeit, Muskelschwäche, Rückenschmerzen mit Ausstrahlung in Beine und Arme sollten abgeklärt werden.

Eine beginnende Demenz kann sich in Verwirrtheit, zunehmender Vergesslichkeit, dem Verlust von Fähigkeiten des täglichen Lebens und Verhaltensänderungen zeigen. Im frühen Stadium machen das Kurzzeitgedächtnis und die Orientierung Probleme. Betroffene haben oft eine Rückzugstendenz, um die Schwächen zu verbergen.

Was macht der Neurologe?

Mithilfe einer ausführlichen Besprechung der aufgetretenen Beschwerden (Anamneseerhebung) erfolgt eine erste Orientierung. Bei der klinisch-neurologischen Untersuchung von Kopf bis Fuss achtet der Neurologe auf äussere Symptome und prüft die Nerven-Reflexe. Er achtet auf das Gangbild und die Haltung und erfasst, ob eine Störung der Gleichgewichtsfunktion vorliegt. Die Untersuchung dient auch dazu, Veränderungen der Haut und Muskeln und Verletzungsfolgen (Sturz) festzustellen.

Der Mensch besitzt 12 Hirnnerven. Bei Hirnerkrankungen, Verletzungen oder Entzündungen kann die Funktion dieser Nerven gestört sein. Da jeder Hirnnerv eine ganz bestimmte Aufgabe hat, kann diese mit Funktionstests überprüft werden (Riechen, Schmecken, Sehen, Hören, Gesichtsmuskulatur…). Im Rahmen einer neurologischen Untersuchung überprüft der Arzt auch regelmässig geistige und seelische Funktionen und macht bei Auffälligkeiten einen Gedächtnistest.

Je nach Befund wird die weitere Diagnostik durchgeführt. Dazu gehören neben Laboruntersuchungen von Blut und Urin möglicherweise auch eine Entnahme von Hirnwasser aus dem Rückenmarkskanal (Lumbalpunktion).

  • NLG: Messung der Nervenleitgeschwindigkeit
  • EEG: Untersuchung der Hirnströme (Elektroenzephalographie)
  • EMG: Messung der Muskelaktivität (Elektromyographie)
  • Evozierte Potenziale: Jeder Sinnesreiz im Körper löst im Gehirn Aktivität aus, die gemessen werden kann.
  • Doppler- und Duplexsonographie: Ultraschall Untersuchungen der Gefässe und des Gehirns
  • CT, MRI, PET: Weitere bildgebender Darstellung des Gehirns
  • Demenztestung

Nach der Durchführung der im Einzelfall nötigen Untersuchungen kann meist eine der oben genannten neurologischen Erkrankungen als Ursache diagnostiziert werden.

Sollte sich zum Beispiel eine Durchblutungsstörung des Gehirns (Schlaganfall) als Ursache herausstellen, dann wird in der weiteren Behandlung (meist Medikamente) auch eine regelmässige Kontrolle der Risikofaktoren und der Hirngefässe (Ultraschall) notwendig.

Ebenso verhält es sich, wenn zum Beispiel eine Multiple Sklerose als Ursache der Beschwerdesymptomatik festgestellt wird. Nach Einleitung der Akuttherapie sind regelmässige klinische und bildgebende Verlaufskontrollen und eine vorbeugende weitere Behandlung notwendig.

 

Schweizerische Neurologische Gesellschaft

Weitere Informationen über den Fachbereich Neurologie erhalten Sie bei der Schweizerischen Neurologischen Gesellschaft SNG unter www.swissneuro.ch.